„Projekt 21.000“: Hinter jeder Zahl steht ein Mensch
21.000 – so viele Menschen sind seit dem Jahr 2014 auf der Flucht im Mittelmeer gestorben. Anlässlich des Weltflüchtlingstages am Sonntag, 20. Juni, haben die „Willkommenskultur für Flüchtlinge“ und die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) im Bistum Limburg dieser Menschen gedacht und sich am „Projekt 21.000“ beteiligt. Genau um 21 Uhr sind auf dem Vorplatz des Limburger Domes Kerzen für die Todesopfer entzündet worden. Sie brannten 21 Minuten lang und formten die Zahl 21.000.
„Die Zahl 21.000 ist schwindelerregend und darf uns keine Ruhe lassen. Viel zu oft wird vergessen, dass hinter jeder einzelnen Zahl ein Mensch steht – Groß und Klein – der von Verzweiflung und Hoffnung getrieben in Not geraten ist und keine Rettung erfahren hat“, sagte die Bistumsbeauftragte der „Willkommenskultur für Flüchtlinge“, Barbara Reutelsterz, in Limburg.
Martin Mohr von der KAB stellte heraus, dass Flüchtlinge kein Problem sondern eine Chance für Deutschland und Europa seien. „Es ist höchste Pflicht, die Flüchtlinge aus dem Mittelmeer zu retten und sie dann nicht zurück, nicht zu zweifelhaften „Places of Safety“ zu schicken, sondern sie einer gesicherten Zukunft zuzuführen“, so Mohr.
Die Beteiligung an der Aktion soll dazu beitragen, dass die Todesopfer nicht vergessen werden. Gleichzeitig appellieren Reutelsterz und Mohr an alle Verantwortlichen in der Politik, sich tatkräftig dafür einzusetzen, dass Menschen, die im Mittelmeer in Not geraten, gerettet werden: „Es müssen endlich Maßnahmen ergriffen werden, damit die Zahl der Todesopfer nicht weiter ansteigt.“
Hintergrund:
Das „Projekt 21.000“ ist eine überregionale Gedenkveranstaltung für die Menschen, die auf der Flucht im Mittelmeer gestorben sind. Die Initiative ist Teil der Ausstellung „Die Vergessenen…“ der Diezer Fotografin und Aktivistin Alea Host. Sie ist eine Hommage an die Menschen, über die zwar berichtet, geredet und geurteilt wird, die aber dennoch schnell wieder in Vergessenheit geraten. Thematisiert werden die drei Schwerpunkte: „Kinder in Not“, „Flucht“, „Pflegen, Leben, Sterben“.
Die Ausstellung ist noch bis Samstag, 3. Juli, an verschiedenen Orten im Stadtgebiet von Diez an der Lahn zu sehen. Geöffnet ist sie jeweils freitags von 17 bis 20 Uhr sowie samstags und sonntags von 15 bis 18 Uhr. Nähere Informationen zur Ausstellung und eine interaktive Karte mit den Standorten in Diez finden Sie unter www.ausstellung-dievergessenen.de.